Entwicklungsstörungen bei Erwachsenen
Erkrankung verstehen, unterstützen und gewinnbringend fortbilden
Sie sind ausgebildete Fachkraft oder kennen jemanden, der Probleme im Umgang mit anderen Menschen hat, soziale Kontakte scheut oder andere typische Anzeichen zeigt? Entwicklungsstörungen bei Erwachsenen sind ein komplexes Thema, das Betroffene und Fachkräfte gleichermaßen herausfordert. Die Entstehung dieser Erkrankung unterliegt dabei einem vielschichtigen Prozess, der durch eine Kombination von genetischen, biologischen und psychologischen Faktoren beeinflusst wird.
Die traditionellen Psychiatrietage in Königslutter jähren sich und bieten Ihnen damit eine wertvolle Gelegenheit, sich intensiv mit dem Thema auseinanderzusetzen und das Leben von Patienten und Angehörigen positiv zu beeinflussen.
Was bedeuten Entwicklungsstörungen bei Erwachsenen?
Entwicklungsstörungen im Erwachsenenalter können sich auf vielfältige Weise ausdrücken. Dazu gehören etwa Autismus-Spektrum-Störungen, Entwicklungsverzögerungen oder Lernschwierigkeiten. Die Ausprägung kann von Person zu Person stark variieren, was die Diagnose und Behandlung zunehmend erschwert. Es ist fundamental, diese Störungen von anderen psychischen Erkrankungen zu unterscheiden, da sie spezifische Bedürfnisse und Behandlungsansätze erfordern. (1) Umso wichtiger ist es, sich mit der Materie und dem Krankheitsbild auseinanderzusetzen und die richtigen Lösungsansätze für die Patienten zu wählen.
Welche Ursachen und Risikofaktoren sind an der Entwicklungsstörung beteiligt?
Die Ursachen von Entwicklungsstörungen bei Erwachsenen können sowohl genetische Eigenschaften als auch externe Faktoren einschließen. Frühkindliche Dysfunktionen, Schwangerschaftskomplikationen und Veranlagungen sind Teil einer solchen Beeinträchtigung, da die Entwicklungsstörung Erwachsene daran hindert, den körpereigenen Prozess vollständig abzuschließen. Zusätzlich können traumatische Lebensereignisse und Umweltbelastungen Betroffene beeinflussen. Fachkräfte müssen diese Faktoren berücksichtigen, um eine angemessene Diagnose und Behandlung zu gewährleisten und damit den Betroffenen diese schwere Last zu nehmen.
Genetische Veranlagungen
Medizinische Erkenntnisse zeigen, dass bestimmte genetische Variationen das Risiko für Krankheiten, wie Autismus-Spektrum-Störungen im Erwachsenenalter erhöhen können (1) . Allerdings sind nicht alle Entwicklungsstörungen rein genetisch bedingt, sondern es besteht häufig eine komplexe Wechselwirkung mehrerer Einflussfaktoren, welche auf den Psychiatrietagen in Königslutter nähergebracht werden.
Frühkindliche Entwicklungsbedingungen
Frühkindliche Entwicklungsbedingungen, wie Komplikationen während der Schwangerschaft oder Geburt, können das Risiko für Entwicklungsstörungen im Alter deutlich erhöhen. Beispielsweise können Sauerstoffmangel während der Geburt oder Infektionen während der Schwangerschaft das sich entwickelnde Gehirn beeinträchtigen. (2)
Umweltfaktoren sind fundamental und werden häufig unterschätzt
Umweltfaktoren, wie Exposition gegenüber schädlichen Substanzen oder Belastungen in der frühen Kindheit, erhöhen das Risiko weiter. Eine ungünstige familiäre Umgebung, wie Vernachlässigung oder traumatische Ereignisse, sind mögliche Auslöser. (3)
Neurologische und neurobiologische Faktoren
Veränderungen in der Hirnstruktur oder Neurotransmitterstörungen stellen Fachkräfte und Betroffene vor Herausforderungen. Oftmals werden bei Patienten mit Entwicklungsstörungen Abweichungen in der Gehirnentwicklung festgestellt, die sich auf ihre kognitiven und sozialen Fähigkeiten auswirken(4). Durch die Psychiatrietage in Königslutter haben Sie die Möglichkeit, sich eingehend mit dem Thema auseinanderzusetzen und gemeinsam nach passenden Lösungsmöglichkeiten zu suchen.
Wie stehen Symptome und Diagnose einer Entwicklungsstörung bei Erwachsenen zueinander?
Die Diagnose einer Entwicklungsstörung bei Erwachsenen erfordert eine umfassende Beurteilung, die klinische Beobachtungen und standardisierte Tests einschließt. Die Symptome können vielfältig sein und reichen von Schwierigkeiten in der sozialen Interaktion und Kommunikation bis zu eingeschränkten Interessen und repetitiven Verhaltensweisen(5). Fachkräfte müssen sensibel und einfühlsam vorgehen, um eine genaue Diagnose zu stellen und eine angemessene Unterstützung zu bieten.
Soziale Schwierigkeiten
Menschen mit Entwicklungsstörungen haben Probleme beim Aufbau und der Aufrechterhaltung von Beziehungen, zeigen Schwierigkeiten in der nonverbalen Kommunikation oder deuten Kontroversen in der Empathie und dem Verständnis für soziale Normen.(5)
Kommunikationsprobleme und Verhaltensauffälligkeiten
Sprachliche Hürden, Verzögerungen oder Einschränkungen können Merkmale von Entwicklungsstörungen bei Erwachsenen sein. Wiederholte Bewegungen, stereotype Verhaltensmuster oder das Festhalten an bestimmten Routinen sind ebenfalls Anzeichen.
Sensorische Empfindlichkeiten
Nicht selten reagieren Erwachsene mit Entwicklungsstörungen besonders sensibel auf sensorische Reize wie Geräusche, Licht, Berührungen oder Gerüche. Diese Empfindlichkeiten können ebenfalls zu Überstimulation oder Unbehagen führen.
Wie wirkt sich die Krankheit auf das Leben von Betroffenen aus?
Wenn Sie jemanden mit Entwicklungsstörungen im Erwachsenenalter kennen, sollten Sie wissen, wie Sie am besten mit der Krankheit umgehen und dem Patienten fördernd weiterhelfen können. Führen Sie gezielte Interventionen durch und machen Sie Patienten auf Ihr Verhalten aufmerksam. Wenn Sie mit einer betroffenen Person in engem Kontakt stehen, könnte es sein, dass diese längere Gespräche meidet, sich plötzlich isoliert oder es der Person schwerfällt, sich angemessen mit Ihnen über die Störung zu unterhalten. Sprechen Sie Ihre Unterstützung aus und tragen Sie dazu bei, dass Patienten ihre Potenziale besser entfalten können.(6)
Auf welche Art können Fachkräfte Hilfe und Unterstützung ermöglichen?
Fachkräfte spielen eine entscheidende Rolle bei der Unterstützung von Betroffenen mit Entwicklungsstörungen. Individuell angepasste Therapieansätze, soziale Fähigkeitstrainings und Kommunikationstherapien sind einige der Möglichkeiten, wie Fachkräfte dazu beitragen können, die Lebensqualität der Patienten zu verbessern. Durch eine ganzheitliche Herangehensweise können sie individuelle Bedürfnisse berücksichtigen und die Selbstbestimmung und Lebenszufriedenheit ganzheitlich fördern.
Forschung und Innovation
Die Forschung in diesem Bereich ist kontinuierlich im Wandel. Fachkräfte können durch ihre Teilnahme an Forschungsprojekten und Studien dazu beitragen, das Verständnis für diese spezielle Beeinträchtigung zu vertiefen und neue Behandlungsansätze zu entwickeln. Auf den Psychiatrietagen lernen Sie neueste wissenschaftliche Erkenntnisse kennen und erhalten fundierte Einblicke in zeitgemäße Behandlungsmethoden. Die Psychiatrietage bieten außerdem eine Plattform, um neueste Erkenntnisse aus der Forschung zu präsentieren und zu diskutieren.
Inklusion und Barrierefreiheit
Eine inklusive Gesellschaft, die die Bedürfnisse von Menschen mit Entwicklungsstörungen berücksichtigt, ist von großer Bedeutung. Fachkräfte können dazu beitragen, Barrieren abzubauen und Räume zu schaffen, in denen die Patienten aktiv am gesellschaftlichen Leben teilhaben können. Dies kann den Zugang zu Bildung, Arbeit und sozialen Aktivitäten erleichtern und das Selbstwertgefühl stärken.
Fortbildung für Fachkräfte und Anlaufstelle für Betroffene auf den Psychiatrietagen
Eine Entwicklungsstörung hat Erwachsene fest im Griff und stellt eine komplexe Herausforderung für Fachkräfte und Betroffene dar. Egal, ob Sie einen Angehörigen in der Familie haben oder als Fachkraft tätig sind. Auf der Veranstaltung werden an zwei Tagen aktuelle Forschungsergebnisse, bewährte Praktiken und innovative Ansätze in der Behandlung präsentiert. Die Psychiatrietage in Königslutter fanden 2023 wie gewohnt im November statt und gaben Teilnehmern die Möglichkeit, ihr Wissen zu erweitern und ihr Engagement für die Unterstützung von Betroffenen zu stärken.
Zögern Sie nicht und melden Sie sich direkt für dieses Jahr an, um Teil dieser bereichernden Erfahrung zu werden.
Quellen
(1) Schulte-Körne G, Braun-Scharm H. Tief greifende Entwicklungsstörungen. In: Falkai P, Laux G, Deister A, Möller H, Hrsg. Duale Reihe Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie. 7., vollständig überarbeitete Auflage. Stuttgart: Thieme; 2021. doi:10.1055/b000000071
(2) Lehrbuch Klinische Kinder- und Jugendpsychologie und Psychotherapie. Asbrand J, Schmitz J, Hrsg. 1. Auflage. Stuttgart: Kohlhammer; 2023.
(3) Psychotherapie und Neurobiologie. Brunner J, Hrsg. 1. Auflage. Stuttgart: Kohlhammer; 2017.
(4) Neural Plasticity and Neurogenesis in Mental Disorders Graham Cocks,Mauro Giovanni Carta,Oscar Arias-Carrión,Antonio Egidio Nardi King's College London,University of Cagliari,Federal University of Rio de Janeiro 28 Mar 2016 - Neural Plasticity (Hindawi Publishing Corporation) - Vol. 2016, pp 3738015-3738015
(5) Stegemann T, Stellermann-Strehlow K. Altersbezogene Störungen: Entwicklungsstörungen (F80–F84). In: Leucht S, Förstl H, Hrsg. Kurzlehrbuch Psychiatrie und Psychotherapie. 2. Auflage. Stuttgart: Thieme; 2018. doi:10.1055/b-006-160281
(6) Adinda, Taelman., Katrin, Goffart., A., Van, Dijck., Jo, Lebeer. (2023). ‘Puzzelstukjes vallen op hun plaats’: ervaringen met de diagnostiek van een ontwikkelingsstoornis of de neuropsychologische gevolgen van een niet-aangeboren hersenletsel op volwassen leeftijd. Tijdschrift Voor Geneeskunde, doi: 10.47671/tvg.78.22.145