KJP Ausbildung - Verhaltenstherapie für Kinder- und Jugendpsychiatrie/-psychotherapie

Wir bieten Ihnen ein Weiterbildungscurriculum zum Schwerpunkt Verhaltenstherapie für Kinder- und Jugendpsychiatrie/ Psychotherapie und Familientherapie im Rahmen der Weiterbildung zum Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie. Nach erfolgreichem Abschluss sind die Weiterbildungsteilnehmenden in die Lage versetzt, Psychotherapie bei Kindern, Jugendlichen und Familien (letzteres immer bezogen auf die Störungen des Kindes) selbständig und eigenverantwortlich zu betreiben.

An wen richtet sich die KJP Ausbildung?

> Ärzte, die sich mit psychisch kranken und behinderten Kindern und Jugendlichen und deren Familien beschäftigen

> Assistenten in Weiterbildung für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie

> Kinderärzte, die durch eine vertiefte psychotherapeutische Ausbildung eine ergänzende Qualifikation erlangen möchten

Kinder- und Jugendtherapie Ausbildung: Vorraussetzungen, Informationen und Organisatorisches

Bei der Weiterbildung handelt es sich um eine Postgraduierten-Ausbildung, d.h., dass eine abgeschlossene Berufsausbildung als Arzt sowie Erfahrungen im Umgang mit psychisch kranken und behinderten Kindern und Jugendlichen sowie deren Familien vorliegen müssen. Für Termine, Preise, sowie Details zur Anmeldung wenden Sie sich gerne an uns.

Aktuelle Änderung:

Folgende Dozenten haben sich in Seminar 3 geändert:
Diagnostik und Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit affektiver Dysregulation (selbstverletzendes Verhalten, Borderline Symptomatik, Suizidalität) mit DBT-A > Herr Fabian Gringmuth-Dallmer
Diagnostik und Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit einer Störung des Sozialverhaltens > Herr Fabian Gringmuth-Dallmer

Folgende Dozenten haben sich in Seminar 8 geändert:
Vertiefung von verhaltenstherapeutischen Standardmethoden und Fertigkeiten > Herr Christian Ränicke
Traumafokussierte kognitive Verhaltenstherapie bei Kindern und JugendlichenDr. Alexander Tewes


Ziele und Prinzipien der KJP Ausbildung Niedersachsen

Das Weiterbildungs-Curriculum für Verhaltenstherapie und Familientherapie verfolgt das Ziel, eine umfassende Weiterbildung zu vermitteln, die die Weiterbildungsteilnehmende nach Abschluss in die Lage versetzt, Psychotherapie bei Kindern, Jugendlichen und Familien (letzteres immer bezogen auf die Störungen des Kindes) selbständig und eigenverantwortlich zu betreiben.

Als Zielgruppe des Weiterbildungsprogrammes werden Ärzt*innen angesprochen, die sich mit psychisch kranken und behinderten Kindern und Jugendlichen und deren Familien beschäftigen. Speziell richtet sich die Weiterbildung an Assistenten in Weiterbildung für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie sowie an Kinderärzte, die durch eine vertiefte psychotherapeutische Ausbildung eine ergänzende Qualifikation erlangen möchten.

Es seien Pädiater an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass das Curriculum nicht darauf ausgerichtet ist, den Zusatztitel Psychotherapie zu erwerben. Welches Seminar dafür anerkannt werden kann, sollten Sie vorab bei der entsprechenden Ärztekammer erfragen.

Folgende Grundprinzipien gelten bei der Ausbildung für Kinder- und Jugendpsychotherapie

  1. Psychotherapie bei Kindern, Jugendlichen und Familien muss sich auf das gesamte Spektrum kinder- und jugendpsychiatrischer Störungen erstrecken. Dieses umfasst sowohl Normvarianten kindlichen und jugendlichen Verhaltens als auch so schwerwiegende Störungen wie Psychosen, andere schwere neuropsychiatrische und psychosoziale Störungen (z.B. Tourette-Syndrom, Zwangs-, Angst- und Konversionsstörungen) und eine Fülle von Krankheitsbildern, bei denen die Familiendynamik eine so wichtige Rolle spielt, dass auch die Familie intensiv in die Behandlung einbezogen werden muss (z.B. durch gezielte Familientherapie).
  2. Entsprechend dem breiten Spektrum der Erkrankungen und Störungsmuster, muss auch die psychotherapeutische Weiterbildung breit sein und sich nicht nur auf eine Behandlungsmethode erstrecken, sondern Kenntnisse und Erfahrungen in mindestens zwei wichtigen Psychotherapiemethoden sowie Kenntnisse der Indikationsstellung für weitere Psychotherapiemethoden vermitteln.
  3. Bei der Psychotherapie von Kindern, Jugendlichen und Familien muss besonderer Wert auf die differentielle Indikationsstellung gelegt werden. Damit ist gemeint, dass, unter Berücksichtigung des empirischen Wissens, jeweils diejenige Methode bei einer psychischen Erkrankung angewandt werden soll, die bei dieser Störung die relativ besten Erfolge aufweist. Dies bedeutet auch, dass das Zusammenwirken von Psychotherapie und anderen Behandlungsmaßnahmen (z.B. Psychopharmakotherapie, funktionelle Übungsbehandlungen) bekannt sein muss.
  4. Die Behandlung von psychisch kranken Kindern und Jugendlichen erfolgt stets in einem größeren Rahmen, der die Einbeziehung der Familie, aber auch des sonstigen Lebensumkreises eines Kindes oder Jugendlichen erforderlich macht. Dementsprechend muss die Weiterbildung neben dem engeren psychotherapeutischen Wissen und Handeln auch Kenntnisse vermitteln, die sich auf den schulischen, beruflichen, den institutionellen und den rechtlichen Bereich beziehen.
  5. Sowohl im stationären als auch im ambulanten Bereich sind bei der Behandlung von Kindern und Jugendlichen häufig mehrere Therapeuten tätig. Deshalb muss es auch Ziel der Weiterbildung sein, die Weiterbildungskandidaten in die Lage zu versetzen, Therapiepläne zu erstellen, die die Einbeziehung eines multiprofessionellen Teams unter der übergeordneten Vorstellung des jeweiligen Therapieziels ermöglichen.
  6. Eine wichtige Basis für die Therapie von Kindern, Jugendlichen und Familien ist der normale Entwicklungsgang. Die Weiterbildung legt deshalb besonderen Wert auf entwicklungsneurobiologische und entwicklungspsychologische Aspekte, sowie die im Zusammenhang mit der Entwicklung zu sehenden Wechselwirkungen zwischen Anlage und Umwelt. Dabei sollen die Aspekte von der zellulären bis zur psychosozialen Ebene betrachtet werden.
  7. Die Weiterbildung in der Psychotherapie von Kindern, Jugendlichen und Familien (letzteres auch kindbezogen) kann nur von Ausbilder*innen vermittelt werden, die langjährige (ambulante und/oder stationäre) Erfahrungen mit psychisch kranken und behinderten Kindern und Jugendlichen haben und fortlaufend entsprechende Psychotherapien durchführen. Diesem Prinzip Rechnung tragend, umfasst der Dozent*innenstab des Weiterbildungsseminars ausschließlich sehr erfahrene Kinder-, Jugendlichen- und Familientherapeuten.
  8. Entscheidend für die Indikationsstellung zur Psychotherapie ist eine sorgfältige und ausgewogene Diagnostik, die sowohl die emotionalen, körperlichen, die kognitiven als auch die sozialen Aspekte erfasst. Diese muss alle Stärken und Schwächen der Patient*innen und ihrer Familien beachten, um von daher die Ressourcen für eine zielführende Therapie zu benennen. Nur so kann sie zur Indikationsfrage einen wichtigen Beitrag leisten. Auf eine derartige Diagnostik (sowohl Individual- als auch Familiendiagnostik) wird deshalb großen Wert gelegt.




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